Wasserlinse

“Wasserlinse” – so heißt unsere Vereinszeitschrift. Mehrmals jährlich erscheint sie und ist für Vereinsmitglieder natürlich kostenlos. Wer als Vereinsmitglied die “Wasserlinse” als PDF und in Farbe erhalten will, schickt eine entsprechende Email an Günter Kopic.

Passend zur Titelseite der jeweiligen Ausgabe auch der Steckbrief, verfasst vom Redakteur der Wasserlinse, Günter Kopic. Der unten abgedruckte Artikel stammt aus einer älteren Ausgabe der “Wasserlinse”, befasst sich aber mit der gleichen Fischart.

Panzerwelse im Teich

Wie bereits im letzten Heft berichtet, kommen bei mir nicht nur Bärblinge zur Sommerfrische in den Teich. Bestens geeignet sind auch Panzerwelse. Insbesondere trifft dies auf Metall- (Corydoras aeneus) und Marmorierte Panzerwelse (C. paleatus) zu. Mit anderen Arten habe ich noch keine Erfahrung. Bestimmt sind von den Temperatur-Ansprüchen ähnliche Arten auch geeignet. Meist setze ich Jungfische mit einer Größe ab ca. 2,5cm ein, aber auch ältere, adulte Fische haben meinen Teich schon saisonbedingt bevölkert.

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Für das Wohlbefinden der Panzerwelse ist der Boden des Teichs mit einer dünnen Schicht feinem Quarzsand bedeckt. Aufbauten für die Kübel der Wasserpflanzen werden als Deckung und Rückzugsmöglichkeit gern genutzt.Manchmal kommt es sogar zur Laichabgabe und ich finde beim Ablassen im Herbst Jungfische von ca. 1,5 bis 2cm Länge. Diese haben meist nur eine Chance, wenn sich am Boden einige Fadenalgen-Büschel befinden. Fehlen diese werden die Larven und Jungfische anscheinend durch Elterntiere und anderen Fischbesatz gefressen.Hier noch eine Erfahrung aus dem Jahr 2004. Ich habe bemerkt, nachdem die Temperatur im Juni auf 16° Celsius abgefallen war und nach etwa zwei Wochen wieder über 20° stieg, dass die Paleatus das Treiben anfingen. Ich stellte daraufhin eine große Schieferplatte aufrecht in den Teich. Am nächsten Tag konnte ich etwa 50 Eier einsammeln. Diese gab ich in ein leeres Aquarium in meinem Keller. Wenige Tage zuvor hatten im Keller verbliebene Paleatus ebenfalls abgelaicht. Bei der Aufzucht der Jungfische in zwei nebeneinander stehenden Aquarien wuchsen die aus dem Teich stammenden wesentlich schneller. Besatzdichte, Futter und Wasserwerte waren etwa identisch. Eine Erklärung dafür habe ich aber nicht. Auf Grund der außergewöhnlichen Laichzeit war ein Vergleich in den folgenden Jahren nicht möglich, die im Keller verbliebenen laichten nicht zu diesen Zeiten.

Bemerkenswert ist auch die Intensivierung der Färbung, welche bis zum Abfischen erreicht wird. Am deutlichsten zeigt sich das bei den Paleatus. Während die im Aquarium verbliebenen Fische dunkelgraue Muster auf hellgrauem Grund zeigen, sehen die „TeichFische“ anders aus. Die dunkelgrauen Muster sind noch dunkler und die sonst hellgrauen Flächen zeigen einen intensiven Bronze-Ton, man könnte fast eine neue Art beschreiben ;). Leider hält diese Färbung im Aquarium nur wenige Tage, dann verblasst sie. Nach zwei bis drei Wochen sind die Fische von den in den Aquarien verbliebenen nicht mehr zu unterscheiden. Nach dem Abfischen, meist bei ca. 12° Celsius, kommen die Panzerwelse zusammen mit den anderen „Sommerfrischlern“ in ein ungeheiztes Aquarium mit Wasser aus dem Teich. Langsam steigert sich die Temperatur in den nächsten ca. zwei Wochen und bei täglichem Wasserwechsel von etwa 1/4 bis auf ca. 20°. Danach werden die Fische in die regulären Aquarien umgesetzt.
Auch wenn die Panzerwelse im Teich farblich nicht auffällig sind, sind sie doch eine Bereicherung. Neben dem Kurzhalten von verschiedenen, auch gefräßigen Insektenlarven ist es immer wieder interessant ihr Verhalten zu beobachten, insbesondere im Schwarm. Manchmal stehe ich mehr als eine halbe Stunde am Teich und freue mich an dem lebhaften Treiben.
G. Kopic