Natur entdecken – Verantwortung übernehmen
Das Aquarium im neuen Haus der Familie im Schweinfurt Zeughaus wurde von unserem Vereinsvorsitzenden Erich Schneider eingerichtet und wird im ersten Jahr vom Aquarienverein Scalare betreut. Die Kinder von FiZ (Familien im Zeughaus) sollen so an die Natur herangeführt werden und lernen, Verantwortung für andere Lebewesen zu übernehmen.Die Schweinfurter Presse berichtete über die Übergabe des Aquariums.
„Tag der offenen Tür“ in unserer Vereinsanlage
Wir haben erstmals (2017) einen Besuchertag für Alle veranstaltet. Die Idee ist schon einige Jahre alt. Frank Ratzinger hatte sie angesprochen, als es darum ging neue Mitglieder „an Land zu ziehen“. Aus dieser Diskussion ist eine völlig andere Aktion geworden – nämlich der „Ferienspaß“ für Kinder, organisiert vom Stadtjugendamt Schweinfurt. Den Ferienspaß haben wir seit 2013 im Programm. Er erfreut sich immer mehr Beliebtheit. Ich denke wir könnten diese Aktion bis zu fünfmal im Jahr machen und wären immer ausgebucht.
Aber zurück zum „Tag der offenen Tür“.
Es war ja nicht so, dass Frank und Reiner die Werbetrommel gerührt haben und wir am 20. Mai nur noch die Türe aufgesperrt haben.
Nein, das ging ja schon im Januar los. Die Anlage war in einem trostlosen Zustand. In der kalten Jahreszeit ist die Natur sowieso nicht so einladend. Zwei trockene Sommer, nur noch Pfützen in den Becken und immer noch kein Regenwasser in Aussicht. Manches mal, wenn es ganz still war, glaubte ich, die restlichen Wasserflöhe um Hilfe rufen zu hören. In den Becken jede Menge Dreck und Unrat. Mein Aufruf in der Wasserlinse 1/2017 zur Mithilfe verpuffte im All. Keiner hatte sich gemeldet. Die Ausreden sind nicht nur Standard, sondern schon bereits legendär, sodass ich sie mal aufschreiben muss – für die Nachwelt als „Denkzettel“ sozusagen.
- ich habe keine Zeit
- ich hab`s im Kreuz
- ich hol doch gar kein Lebendfutter
- wir sind doch schon zu alt
- wir haben schon die letzten Jahrzehnte gebuckelt und geschuftet – jetzt müssen mal die anderen `ran
- das ist eigentlich die Aufgabe der nächsten Generation
Gott erhalte uns unsere „guten Ausreden“ kann man da nur noch sagen. Ist denn die Vereinsanlage der Schweinfurter SCALARE- Mitglieder wirklich so uninteressant?
Aber – eine Handvoll der hartnäckigen Sorte haben es bewerkstelligt. Das Wichtigste war das 25 Meter tiefe Loch in der Erde. Schon nach weniger als 20 Stunden Bohren kam das begehrte Wasser. Eine Betonplatte wurde gegossen, Mauern aus Ziegelstein errichtet, das ganze noch verputzt. Inzwischen war das Dach montiert und der Fußboden gefliest wie in einer vornehmen Villa. Noch die Tür dran und ein Pumpenhaus war entstanden. Handwerker sind einfach das A und O in einem Verein. Der viele Dreck in dem Becken1 war unser Sorgenkind. Es wurde gebaggert, geschaufelt, gepumpt und, und, und …
Wir waren schwarz wie Schornsteinfeger und haben gestunken wie Kanalratten …
Nach einigen Tagen war Becken1 besenrein hergestellt und die Fugen verschlossen. Wasser marsch – war das nächste Kommando. Mit einer Pumpe, auf der wir mehrere Wochen gewartet haben, förderten wir das frische Nass an die Oberfläche. 7.000 Liter brutto pro Stunde und das mit 750 Watt. Ziemlich preisgünstig und für uns nach fast 50 Jahren Vereinsanlage ein wahrer Traum!
Der 20. Mai hatte mit einem fantastischem Sonnenaufgang begonnen. Die Hinweisschilder waren platziert. Reiner und Frank hatten für „Verpflegung“ gesorgt. Noch ein paar letzte Reinigungsarbeiten. Jutta schmückte noch die Tische, damit das Ganze noch einladender wirkte. Es konnte beginnen. Aus unserer trostlosen Freizeitanlage war ein kleines Paradies entstanden. Die Becken waren voller Wasser, ein wahrer Luxus. Das inzwischen saftig grüne Gras gemäht, die Hecken geschnitten und vom Grill her duftete es besonders gut.
So langsam kamen sie, die Besucher. Die ersten aus Kitzingen, Vater und Sohn. Der Kleine war ganz wild auf Wasserflöhe für seine Fische und zerrte seinen Vater zu den Becken. Die nächsten Gäste kamen aus GEO, alte Bekannte neugierig auf unser Angebot. Der „dicke Peter“ aus Würzburg marschierte durchs Tor, wie immer einen lockeren Spruch auf den Lippen. Er brachte sogar Lebendfutter- Ansätze mit- eine Bereicherung für jeden Züchter. Bekannte Aquarianer aus den Hassbergen trafen ein und schwenkten das Netz im Wasser. Eine Gruppe aus Schweinfurt, die unseren Verein von den Börsen her kannte, ließen sich nach ihrer Führung durchs Gelände zu einer Erfrischung nieder.
Der immer strahlende Enrico aus Estenfeld verbrachte ebenfalls mit seiner Familie einige schöne Stunden bei uns. Sogar den Bamberger Aquarianern war der Weg nicht zu weit. Frank führte durch die Anlage und klärte die Leute bezüglich des Lebendfutters auf.
Die „Bude“ war voll, die Leute hatten sich in unserem „schmucken Wohnzimmer“ nieder gelassen. Wir redeten über alles Mögliche, Themen gab es genug.
Unser kleines Paradies wurde bestaunt und wir ernteten großes Lob. Und so mancher wunderte sich, dass der „Verein“ so eine schöne Freizeitanlage unterhält und wo man sich außerdem noch mit Lebendfutter versorgen kann. Natürlich wissen die Außenstehenden nicht, dass die Anlage von weniger als einer Handvoll Enthusiasten gepflegt und erhalten wird.
Wir verputzten Reiners Grillwürstchen und gönnten uns ein kühles, frisches Getränk. Angelika`s Blechkuchen – Quark mit Rosinen – war der „Hammer“. Eine Tasse heißen Kaffee dazu und die Welt war wieder einmal mehr in Ordnung. Es war für Alle eine interessante und tolle Veranstaltung. Wir haben auch langjährige Aquarianer kennen gelernt, die das erste Mal einen lebendigen Wasserfloh betrachten konnten.
Unsere Gäste verließen uns so nach und nach und jeder trug glücklich und zufrieden ein Gefäß mit seiner „Beute“ zum Auto. Gegen 17:00 Uhr war das Spektakel gelaufen. Auch wir waren glücklich und zufrieden. Der Aufwand hatte sich gelohnt. Abschließend kann man den „Tag der offenen Tür“ als Erfolg verbuchen. Ich bin sicher, das war nicht der letzte. Denn das Ding ist ausbaufähig.
Es war ein gebührender Auftakt für unsere „wieder geborene Vereinsanlage“ – jetzt mit eigenem Brunnenwasser – der „Luxusklasse“.
Ich bedanke mich bei Allen, die sich buchstäblich für diese Aktion und für die Anlage „geopfert“ haben. Bei den Alten und bei den Uralten. Ich bin stolz auf sie. Eine kleine Truppe, die einfach passt. Und ich bin glücklich, dass wir sie haben – unsere Maurer, Fliesenleger, Elektriker, Betonbauer, Spengler usw. Aber auch die „Fabrik-Schnüdl“ die anpacken können sind keinesfalls zu unterschätzen. Bis zum nächsten Mal …
Eines noch Leute – ein Verein lebt vom Mitmachen!